Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Europa. Italien.
7. Republik San Marino.
Sie liegt in der Lcgation Urbino im Kirchenstaate, enthält
l‘/8 lllm. mit 7000 katholischen Einw. und steht unter dem
Schutze des Pabstes. Sie hat an der Spitze des hohen Rathes,
der aus Patriciern, Bürgern und Landleuten besteht, und dem
engern Rath von 12 Gliedern, 1 Capitano, alle drei Monate
wechselnd, und 2gonfalioneres (Panncrherrn). Einkünfte': 50,000
Gulden. Jeder Bürger ist Soldat.
St. Niarino (Villa Marii), Hptst. auf einem Berge mit einem
einzigen Zugang, gegen 6ooo E. hat 3 kleine Castelle und in der Haupt-
kirche die Statue und das Grab des heil. Einsiedlers Marinns, wel-
cher sie im Jahr 43o gründete. Weinbau. Vier Dörfer gehören dazu.
8. Das Königreich beider Sicilien.
Es besteht ans dem Königreich Neapel in Unteritalien und
der Insel Sicilien. Grenzen: im 9t. der Kirchenstaat, Tosca,
nisches und adriatisches Meer; im O-, S. und W.-das mittel-
ländische Meer. Flächeninhalt: 2000 lum. Einwohnerzahl:
7,500,000 katholische Christen, Albaneser (80,000 an der Ost-
küste) und Inden (2000). Es sind 24 Erzbischbse (worunter
der Erzbischof zu Palermo Primas des Königreichs ist), 35 Jm-
mediat- und 40 Suffragan-Bischöfe. Mehrere Mönchsorden
sind hergestellt. Universitäten: (Akademie der Wissenschaften)
zu Neapel, Palermo und Catania. 4 Lyceen und 13 Kollegien.
Treffliche Musik; Zeichnungs-Akademie in Neapel. Bibliotheken
und Kunstsammlungen.
Der Boden ist an vielen Orten vulkanisch, aber dennoch,
ausser der apulischen Ebene, die zur Schafzucht benuzt wird, sehr
fruchtbar, und liefert viele besonders südliche Produkte. —
Industrie und Fabriken sind wenig bedeutend, jedoch im
Zunehmen. — Der Handel, in Neapel passiv, in Sicilien mehr
aktiv, meist von Ausländern betrieben, ist besonders wichtig
in Landesprodukten: Getraide, Baumöl, Südfrüchten, Wein,
(z. B. Lacrimä Christi am Vesuv), Reis, Baumwolle, Zucker-
rohr, Safran, Pferden, Korallen re. — Handelsstädte: Neapel,
Messina, Palermo, Catania, dann die Häsen: Manfredonia,
Gallipoli, Siragossa, Trapani, Salerno, Bari, Taranto, Bar-
letta rc. — Münzen: Dnkati (I st. 37 kr.), Scudi (2 fl. 20 kr.).
In Sicilien: Unzen (4 fl. 48 kr.). Tari (11 »/? kr.).
Verfassung. Die Regierung ist unumschränkt-monarchisch.
Der König Franz Ii. seit 1830 bedarf keiner Krönung und der
Thron ist für Prinzen und Prinzessinnen erblich. Der Kron-
prinz heißt Herzog von Calabrien. Der Adel ist sehr zahlreich,
über 100 Fürsten, 150 Herzoge, 600 Marchesen, Grafen und
Baronen. — Es sind 5 Ritterorden: des heiligen Januar; der
Cvnstantinische; des heil. Ferdinand; Franz des ersten und beider
Sicilien. — Staats-Einkünfte: über 30 Mill. Gulden. — Land-
macht : 30,000 M. und eine Ralionalmjlitz. Feste Pläzc: Gaeta,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Capitano Tosca B._Lacrimä_Christi Manfredonia Scudi Franz_Ii Franz Ferdinand Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Italien San_Marino Urbino Marinns Sicilien Neapel Unteritalien Sicilien Palermo Neapel Palermo Catania Neapel Neapel Sicilien Neapel Messina Palermo Catania Gallipoli Siragossa Salerno Bari Sicilien Sicilien Gaeta
1906 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Knaake, Emil
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
— 229 —
geringer als die der Ligue, zumal da ihr Alexander von Parma von den Niederlanden aus mehrfach Hilfe brachte?) Um die allgemeine Anerkennung zu gewinnen, entschloß sich Heinrich Iv., zum Katholizismus überzutreten, denn „Paris war wohl eine Messe wert". Sogleich öffnete ihm die Hauptstadt ihre Tore. Eine Herrschaft Spaniens über Frankreich war nicht mehr möglich.
Im Edikt von Nantes 1598 gab Heinrich Iv. beiden Bekenntnissen 1598 gleiche bürgerliche Rechte; außerdem erhielten die Reformierten freie Religionsübung in bestimmten Städten (nicht in den bischöflichen und nicht in Paris) und Sicherheitsplütze.
Hierauf begann die Friedenstätigkeit Heinrichs Iv. Mit Hilfe seines fparsamen Ministers Sully ordnete er die zerrütteten Finanzen, tilgte einen Teil der Staatsschuld und sammelte einen Kriegsschatz. In kurzer Zeit erholte sich das Land von dem Ungemach, das ein dreißigjähriger Glaubenskrieg über es gebracht hatte. Heinrich begünstigte Industrie und Gewerbe und gründete Fabriken für Seide und Tuche. Bald übertrafen die französischen Erzeugnisse diejenigen des Auslandes. Der Handel nahm durch gute Straßen und Sicherung des Verkehrs einen bedeutenden Aufschwung; Marseille wurde Hauptausfuhrhafen. Getreide,
Wein, Vieh, Seide und Leinwand wurden ausgeführt und Kolonien in Canada, zumal Quebec, gegründet. Nicht minder erfreuten sich Ackerbau und Viehzucht königlicher Fürsorge. Jede Bedrückung der Bauern wurde gestraft, die direkten Abgaben vermindert, die Steuerbeamten streng beaufsichtigt. Bekannt ist des Königs Ausspruch, daß des Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topse haben solle. Durch alle diese Maßregeln erfreute sich „der gute König" einer großen Volksbeliebtheit. — In Paris wurden die beiden ersten stehenden Bühnen errichtet.
Heinrichs Iv. äußere Politik wandte sich gegen Spanien und Habsburg. Daher unterstützte er die Aufständischen in den Niederlanden und schloß sich den Protestanten Deutschlands an. Schon wollte der König in Deutschland selbst eingreifen, als seinen hochfliegenden Plänen der Dolch eines Fanatikers, Franz Ravaillac, ein Ziel setzte. Trotzdem blieben religiöse 1610 Duldung und die habsburgfeindliche Politik unerschüttert.
Heinrich Iv. hat Frankreich zur maßgebenden Macht auf dem Festlande erhoben.
4. England unter den Tudors und der Sieg des Protestantismus.
In den romanischen Staaten Südeuropas waren die reformatorischen Bewegungen vollständig unterdrückt, auch in Frankreich hatte der Katholizismus gesiegt, den Hugenotten war nur in bestimmten Plätzen Gottesdienst
*) Siehe S. 225.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_von_Parma Alexander Heinrich_Iv. Heinrich_Iv. Heinrich_Iv Heinrich Heinrichs Heinrichs Sully Heinrich Heinrichs Heinrichs Franz_Ravaillac Franz Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Spaniens Frankreich Nantes Paris Marseille Canada Quebec Paris Spanien Habsburg Niederlanden Deutschlands Deutschland Frankreich Frankreich
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Philipp, auf den Thron gesetzt, den er ungeachtet mehrerer Mord-
versuche noch inne hat. Der neue König nannte sich nicht mehr, wie
seine Vorgänger, König von Frankreich und Ravara, sondern
König der Franzosen. Der Thronerbe heißt nicht mehr, wie
früher, Dauphin. Die Lilien verschwanden' aus dem Wappen,
und die sonst weiße Nationalfarbe machte dem dreifarbigen Ban-
ner der Revolution (Blau, Roth, Weiß) Platz Dem Könige zur
Seite stehet Kammern (der Pairs und der Deputirten),
welche die Gesetzgebung mit ihm theilen und die Steuern bewilligen-
Das jetzige Frankreich liegt vom 13 — 10p£., 42 — 51°
Br.— Nw. Canal la Manche und Pas de Calais; No. Bel-
gien und Deutschland; O. Deutscht., Schweiz und Italien; S.
mittell. M. und Spanien; W. aquitanische M.— 10,000 Q. M.,
30 M. Gs.— Das südliche Grenzgebirge, die Pyrenäen, steht
mit den Sevennen, und diese wieder durch die Vogesen mit
dem Jura, dem Grenzgeb. gegen die Schweiz, und den Alpen
gegen Italien in Verbindung. An die Vogesen schließen sich die
Ardennen, welche die belgische Grenze berühren und sich bis
an den Pas de Calais erstrecken. Frankreich hat zwei Haupt-
abdachungen, gegen Nw. und gegen S. Der Rhein mit
Mosel undwnaas führen ihr Wasser der N. See zu, die
Seine ergießt sich in den Canal, Loire und Garonne'strö-
men dem aquitanischen M. zu, und nur die Rhone mündet in
das mittell. M.— Von den Canälen ist der von Languedoc,
der die Garonne mit dem mittell. M. verbindet und 32 Meil.
lang ist, der wichtigste. An reihenden Gegenden ist Frankreich
nicht mit Deutschland zu vergleichen; nur an den Pyrenäen, in
den westl. Gebirgsstrichen und vorzüglich in den Alpen ist's schön.
Der Boden ist im Ganzen fruchtbar und das milde, gemäßigte
Klima dem gedeihen vieler Produkte vortheilhaft. In den südl.
Prov. ist der Winter sehr kurz; in den nördlichen ist das Klima
mehr dem deutschen ähnlich. Produkte: Salz, Marmor,
Flintensteine, Wein und Obst im Ueberfluß und von vorzüglicher
Güte, Cider (Obstwein), Flachs und Hanf, Getreide, Oelbäume,
edle Früchte, vorzüglich viele Kastanien, Kapern, Safran, Farbe-
kräuter, Süßholz, Nußbäume, Kork rc. Schafe mit guter Wolle,
Maulesel (Rindvieh- und Pferdezucht ist mittelmäßig), Wölfe,
Bärm (in den Gebirgen), Siebenschläfer, viel Geflügel (auch Ad-
ler), Seidenraupen rc. Von Manufakturen sind die in Seide
von großer Wichtigkeit, dann die Wollen- und Baumwollenma-
nufakt. Es werden Stoffe aller Art, die schönsten gewebten Ta-
peten, Stickereien in Gold und Silber, Treffen, seidene Strümpfe,
Kambray, Battisi, Spitzen, Galanterie- und Modewaaren, Uh-
ren, Porzellan, Papier, Spiegel, Glaswaaren rc. verfertigt. Au-
ßerdem sind die Brandweinbrennereien, Effigbrauereien, Pulver-
mühlen, Salpetersiedereien, Gewehr- und Grünspanfabr., Pu-
derraffinaden rc. zahlreich. Der Handel im Innren ist lebhaft.
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Roth
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Deutschland Italien Spanien Italien Frankreich Rhein Languedoc Frankreich Deutschland Süßholz Kambray Battisi
589
te, daß sein Freund Dominicus die geweihete
Hostie mit sich in die Flammen nehmen sollte.
Auf diese Art zugleich den Katholicismus der
Feuerprobe zu unterwerfen, schien doch den Fran-
ciskanern selbst bedenklich. Savonarola entging
also zwar auf diese Weise der Gefahr, allein sein
Ansehn sank beim Volke so sehr, daß dieses ihn
gefangen nahm, ihm den Prozes machte, ihn
henkte und seinen Leichnam verbrannte (-498).
Die Mediceische Familie gewann dadurch
aber nichts, und Peter hatte so wenig Hofnung,
daß er, nachdem ihm ein Versuch wieder zurück-
zukehren mislungen war, in französische Dienste
ging, bis er zuletzt 1702 in dem Fluß Ganglianv
ertrank. Nur dem Bruder Peters, dem Kardi-
nal Johann, gelang es endlich durch eine glückliche
Benutzung der Umstände, seine Familie wieder
einzuführen in Floreuz, und da er auch bald dar-
auf ist? Papst unter dem Namen Leo X. ward,
konnte er mit größerm Nachdruck sich seines Hau,
fts annehmen. Lorenz von Medici, ein Sohn
Peters, verwaltete den Staat, da er aber nur
eine Tochter, die in der Geschichte berühmt ge,
wordene Catharine von Medici, hinterließ, so re-
gierte nach ihm in Florenz ein natürlicher Sohn
von ihm, oder wie andere meinen vom Papste
Clemens Vii., auch einem Mediceer, erzeugt,
mit Namen Alexander, der durch die Unter,
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Extrahierte Personennamen: Savonarola Peter Peters Johann Johann Leo_X Leo Lorenz_von_Medici Peters Catharine_von_Medici Clemens_Vii Alexander Alexander
176
Geographie.
Meer, von welchem es auch gegen Mittag begränzr
wird, und gegen Morgen an Portugal! und das
atlantische Meer. Seine Größe beträgt über 9020
Quadranneilen.
Es rft fruchtbar, aber schlecht angebauet, es
liefert die-fchönste Wolle, Baumöl, Wein, Obst
und edle Früchte, Zucker, Tabak und viele Seide,
auch vortreffliche Pferde und gutes Eisen.
Einwohner hat es nur io Millionen. Ma-
nufakturen, Künste und Wissenschaften werden
jetzt mit etwas glücklicherm Erfolg, als sonst, ge-
trieben.
Nur die katholische Glaubenspartbei wird
geduldet.
Die Regierung ist monarchisch und erblich;
der jetzige König heißt Ferdinand Vi. Die
Kinder des Königs werden Infamen und Infant-
innen von Spanien genannt.
Merkwürdig sind: die Hauptstadt Madrit,
die Universitäten Burg 06, Toledo, Vallado-
lid, Saragossa; Salamanka, die Städte
Sevilla und Granada, Leon, die Häfen
Kadix und Malaga.
Viii. Portugal!.
141. Das Königreich Portugal! ist das äu-
ßerste Land von Europa gegen Süd-Westen, ge-
gen 1922 Quadratmeilen groß, gränzt gegen Mit-
ternacht und Morgen an Spanien, gegen Mittag
und Abend an das atlantische Meer. Es ist frucht-
bar, aber wegen Trägheit der Einwohner schlecht
angebaut. E6 liefert gleiche Produkte mit Spa-
nien
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spanien Saragossa Granada Malaga Portugal Europa Spanien
124
1645 (um 1650) ward der Thee durch die Holländer in Europa bekannt.
Die Namen der Getränke alphabetisch ordnend, sprechen wir:
Schnell, — Aufwärter, — präsentirt: Chocolade, Kaffee
und Thee!
1496. Peter Pana, ein Begleiter des Columbus, brachte die ersten
Nachrichten vom Tabak nach Europa. Er sah, wie die Wilden
auf St. Domingo die aufgerollten Blätter dieser Pflanze in den
Mund nahmen und zum Schutze gegen die Mosquitos Rauch
(Tabako) machten.
1560. Durch Jean Nicot, den französischen Gesandten in Lissabon, ward
der Tabak in Europa weiter verbreitet und deshalb nach ihm
Nicotiana, auch wol Gesandtschaftskraut genannt.
1624 legte der Papst auf den Gebrauch des Tabaks den Bann,
34 der russische Zar das Nasenabschneiden.
Rauchbare — Spezies,*) — beunruhigt — wurden deine
Liebhaber im Westen und Osten.
214. Philipp Ii. von Spanien.
1527 ward Philipp Ii. zu Valladolid geboren.
56 trat er die Regierung an. Er gebot über ganz Spanien und seit 1580
(vergl. 217) auch über Portugal. Ferner herrschte er über Neapel,
Sicilien, Sardinien und Mailand, über die Niederlande und Hoch-
burgund. Ihm gehörten die köstlichen, unermeßlichen Nebenlande
Spaniens und Portugals in allen Welttheilen, Mexicos und Perus
Gold- und Silbergruben, und die Schätze, welche durch einen weit
verbreiteten Handel in seinen Ländern zusammenflossen. Die best-
geübten Heere unter den berühmtesten Feldherren seiner Zeit und die
mächtigste Flotte standen zu seinen Diensten.
88. Die unüberwindliche Flotte ging verloren (vergl. 211), und
die Macht der spanischen Monarchie war gebrochen.
98 starb Philipp. Spanien war verarmt und in Knechtschaft und
Geistesschlummer versunken, die Schätze Ost- und West-Indiens
waren in unnützen Kriegen vergeudet, und das Land seufzte unter
einer Schuldenlast von 140 Millionen Dukaten.
Schau, Jnfant,**) — Spaniens — Höhe! — Ach, hin war
sie, eh' du starbst!
Die unüberwindliche Flotte war auch gegen die von Philipp
abgefallenen Niederlande gerichtet gewesen. Nach der Zerkrüm-
merung derselben führte Spanien allerdings den Krieg mit den
Niederländern fort, aber völlig nutzlos.
*) Spezies bedeutet Art, hier Pstanzenart.
**) In Spanien werden die Prinzen Jnfanten genannt.
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Extrahierte Personennamen: Peter_Pana Columbus Jean_Nicot Philipp_Ii Philipp Philipp_Ii Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Lissabon Europa Spanien Valladolid Spanien Portugal Neapel Sicilien Sardinien Mailand Niederlande Spaniens Portugals Mexicos Perus Spanien West-Indiens Spaniens Spanien Spanien
197
theils gebirgigen Landes, in das Meer schaff-
te, bis nach der, nicht weit von Skye ent-
fernten' kleinen Insel Rasay. Jetzt entfernte
sich aber seine eben so schöne, als treue Be-
schützerin Flora. Auf der kleinen Insel Na-
sal) waren fast alle Häuser von den Solda-
ten abgebrennt worden. Man mußte sich
daher einer Hütte bedienen, welche Schäfer
gebaut hatten. Für den Prinzen bereitete
man ein Bett von Heide zu. Er wollte,
so lang es Haferbrod und Whisky, einen
gewöhnlichen Getränk der Hochländer, gab,
kein Weitzenbrod essen, und keinen Brante-
wein trinken. „Diese sind" sagte er „das
Brod und das Getränke meines Vaterlan-
des." Dieß gefiel den Hochländern ausser-
ordentlich. .Nach einiger Zeit, in welcher
der Prinz in mancher Gefahr schwebte,
brachte man ihn wieder nach der Insel Skye,
und von da nach der gegenüberliegenden Küste,
da er denn endlich, auf dem Schiffe eines
französischen Kapers, nach Bretagne kam.
Indessen hatte die Entfernung der eng-
lischen und holländischen Truppen, die Karl
Eduards Unternehmung veranlaßte, dem
Mar-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
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Extrahierte Personennamen: Karl
Eduards Karl Eduards
beyden Söhne Heinrich I. und Johann I. in
das Land, welches nach manchen Streitigkeiten
des Lehtern Sohn Nicolauö Ii. (Iv.) wieder 1307
an sich brachte.
Wichtiger sind die beiden Häuser Mecklen-
burg und Rostock. Uuter der Regierung der
beyden ersten Fürsten aus diesen Häusern Jo-
hann I- und Heinrich Borwin Ui., hob
sich besonders Handlung und Schiffahrt. Ro-
stock und Wismar, welche früherhin schon ei-
nen ausgebreiteten Handel besonders mit Korn,
Salz, Eisen, Glas und Bier nach Li e fl and,
Schweden, Dännemark, England, den
Niederlanden und Frankreich führten,
legten in Gemeinschaft mit den Städten Lübeck,
Stralsund, Greifswalde, Riga und
Wisby den ersten Grund zu dem hanseati-1234
sehen Bunde. Ein Beweis ihrer großen
Macht ist der ehrenvolle Krieg, dem sie mit dem 1284
Könige von Norwegen, Erich führten, und wo-
durch sie ihn nöthigten ihnen nicht nur die genom-
menen Schiffe und entrissenen Handelsfreiheiten irsz
wiederzugeben, sondern ihnen auch eine beträcht-
liche Geldsumme zu bezahlen und sie in allen seinen
Streitigkeiten mit Dännemark zu Schiedsrichtern
anzuerkennen. Auch thaten die beyden mecklen-
burgischen Fürsten sehr viel die Städterostock und
Wismar in Aufnahme zu bringen. Johann I.
belehnte Wismar mit Gerechtsamen und Lände-
reyen, und gestand den Rigaischen Kausieuten
dieselben Handelösreyheiten zu, welche sie in Lübeck
genossen; auch störte er nachdrücklich die Räube-
reien in seinem Lande, welche durch das damahls
in Deutschland geltende Faustrecht so sehr begün--
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Johann_I. Johann_I. Heinrich_Borwin Heinrich Erich Johann_I.
Extrahierte Ortsnamen: Rostock Wismar Schweden Dännemark England Frankreich Stralsund Riga Norwegen Wismar Wismar Deutschland
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Erster Abschnitt.
An der Küste liegen die Eilande Oleron, Re, Dien, Noirmoutier. — Angoulerne
an der Charente, über welche eine schöne Brücke führt, hat Papierfabriken, eine Stück-
gießerei und Handel mit Branntwein. Cognac, wo der bekannte Branntwein be-
reitet wird, der einen bedeutenden Handelsartikel ausmacht.
ci) Inneres Frankreich.
19. Orlranais, an beiden Seiten der mittlern Loire, gehörte stets
der Krone an. Die Provinz ist zumeist eben und gut angebaut, am stärk-
sten mit Korn; auch Wein wächst hier.
Hst. Orleans (50,000 E.) an der Loire, hat eine schöne gothische Ka-
thedrale, eine steinerne Brücke über den Fluß, ein Denkmal der Jeanne d'arc
(Jungfrau von Orleans), welche 1429 die Stadt entsetzte, Fabriken in feinen Tü-
chern und Flanellen, Zuckerrasfinerien rc. und ansehnlichen Handel. Chartres,
an der Eure, mit einer herrlichen gothischen Kathedrale, wichtigem Getreide- und
Wollhandel. Blois, an der Loire, hat Fabriken und wichtigen Handel. Das
großartige Schloß Chambord in der Nähe ist gegenwärtig im Besitze des Herzogs
von Bordeaux.
20. Nivernais, Bourbonnais und Berry, die beiden erstem Terras-
sen-Landschaften an der obern Loire, letzteres eine einförmige Ebene im Her-
zen Frankreichs. Nivernais, am rechten Ufer der Loire, war der Besitz
der Herzoge von Nevers, Bourbonnais, am linken Ufer desselben Flusses,
wurde 1327 zum Herzogthum erhoben. Des Herzogs Ludwig Sohn Jakob wurde
Stammvater der Herzoge von Bourbon, während, dessen anderer Sohn Pe-
ter Stammvater der später in Frankreich regierenden Linie Bourbon des Hau-
ses Capei geworden ist. Kömg Franz I. von Frankreich (loj5—1547) ver-
einigte das Herzogthum mit der Krone. Berry hatte eigene Grafen, die
sich „Grafen von Bourges" nannten; es kam 1094 durch Kauf au die Krone
Frankreichs.
Nevers an der Loire, mit einem alten Schlosse, einer schönen Kathedrale
und einer bedeutenden Eisengießerei; P ouilly liefert geschätzte Weißweine; Mou-
lins besitzt eine außerordentlich schöne Brücke über die Allier, treibt Handel; bei
Commentiy und Tronget sind Steinkohlenbergwerke. Bourges (àaricuw)
(26,000 E.) besitzt eine der schönsten gothischen Kathedralen in Frankreich und ein
altes, sehenswerthes Schloß, seine Stadtmauern stammen aus der Römerzeit.
Vierzon am Cher besitzt Hammerwerke und Hochöfen; Chlteauroux ani In-
dre hat Tuchfabriken und Wollhandel.
21. Touraine, Anjou und Maine (mit den Grafschaften Laval und
Perche), wovon ersteres wegen seiner großen Fruchtbarkeit und seines Reich-
thums an Naturschönheiten der „Garten Frankreichs" genannt wird, liegen
zu beiden Seiten der Loire und werden von vielen Nebenflüssen derselben
bewässert. Früher selbstständige Grafschaften wurden sie, nach einander mit
der Krone vereinigt, häufig an königl. Prinzen verliehen.
Hst. Tours (Caesarodunum) (38,000 E.) an der Loire, hat eine gothi-
schen Kathedrale, eine schöne Brücke über den Fluß, Fabriken in Tuch und Han-
del mit eingemachten Früchten; zwischen Tours und Poitiers schlug Carl Mar-
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann]]
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Europa.
den, Wein, schöne Blumen, Holz; trefliche Viehzucht, bcson,
ders viel Rindvieh (daher viel Butter und Käse ins Ausland
verführt), Schafe (mit schöner Wolle), Pferde, Schweine,
Wild, Fische (Heringe rc.), Dienen, Wasservögel, Ganse,
Austern, Perlenmuscheln; Eisen, Blei, Kupfer, Kalk, Schwe,
fel, Steinkohlen, Pfeifenthon, Galmei, Marmor, Torf,
Seesalz, Mineralwasser;c.
Einwohner 5,226,867, die holländisch, wallonisch,
flamändisch und teutsch sprechen, und völlige Religio ns,
frei heit haben: doch ist im N. die reformirte, und im S.
die katholische Partei die ausgebrciletste. Die W i ssc n sch a f,
ten werden durch die Universitäten zu Utrecht, Leiden, Grö,
nimgen, Löwen, Lüttich, Gent, die Athenäen oder akademischen
Gymnasien zu Amsterdam, Dcventer, Doornikrc./ die gelehr,
ten Gesellschaften rc. befördert.
Die Fabriken liefern Tuch, Leinwand (Bleichen zu
Haarlem), Spitzen (zu Brüssel, Mechelnrc.), Papier, Zwirn,
Baumwoll, und Seidenwaaren, Porzelan, .Faience, Tabaks,
pfeifen, Tabak, Zinnober, Leder, Zucker rc.; in Absicht des
Mühlcnbaues übertreffen die Niederländer noch alle
Europäer.
Der Handel erstreckte sich sonst über die ganze Erde,
' und blüht auch seit 4 Jahren wieder aufs
S ta a t s vcr fa ssu n g monarchisch. Erblicher König ist
fett 18 j 5 Wilhelm I. Das Volk wird rcpräfentirt durch
die G e n e r a l st a a t e n, welche aus 2 Kammern bestehen, den
Titel: cdelmögcnde Herren, führen, und durch die Edlen der
Ritterschaft, die Städte und den Stand der Landlcute zusam,
mengesetzt werden. Der älteste Sohn des Königs oder der
muthmaßliche Thronerbe führt als Titel den edlen Stamm,
namen : Prinz von O r a n i e n. Die Ausgaben für 1820
beliefen sich auf 81,189,533 holländische Gulden. Die Staats,
schulden betragen an 1180 Mill. Fl. Die Landmacht ent,
halt mit Einschluß der wohl geübten Landwehr i4o,voc> Mann,
und die Seemacht 16 Linienschiffe, 3o Fregatten und meh,
re re kleine Fahrzeuge.
Das Königreich ist außer dem Großherzogthum Luxemburg
in 17 Provinzen getheilt, die ihren Rang wie zu Kaiser
Karls V. Zeiten haben.
0 Südbrabant^ wo die Hst. Brüssel oder Bruxelles
an der Senne, 72,086 E. 2te Residenz des Königs, Spitzen-, Tref-
fen-, Gold- und Silderdraht-, Kutschen-, Woll-, Sattel - u. a. F.,
Handel. Zn der Nahe das Lustschloß Laeken. Die St. Löwen
oder Louvain an der Dyle, 25,4uoßr, Univers., Tuchs. Rivet-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder]]